Lange musste Sebastian Polter nicht warten. Bereits am Samstag feierte der 32-Jährige sein Debüt für Darmstadt 98 - keine 48 Stunden, nachdem der Tabellenletzte den Stürmer vom FC Schalke 04 bis zum Saisonende ausgeliehen hatte.
Bei der 0:2-Heimniederlage gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen kam Polter nach einer guten Stunde in die Partie - das Endergebnis stand zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Anzeigetafel - und blieb ohne nennenswerte Szene vor dem gegnerischen Tor.
Doch immerhin sicherte sich Polter einen Vermerk in den Geschichtsbüchern der Bundesliga. Durch seinen ersten Einsatz für Darmstadt stand Polter nun für sieben verschiedene Klubs im deutschen Oberhaus auf dem Rasen. Das konnte zuvor nur Michael Spies von sich behaupten, dessen Rekord aus den 80er und 90er Jahren Polter am Samstag knackte.
Im Dezember 2011 feierte Polter im Trikot des VfL Wolfsburg seine Bundesliga-Premiere. Lange hielt es den Angreifer in den folgenden Jahren nirgendwo. Neben Auslandsstationen in England und den Niederlanden stand Polter beim 1. FC Nürnberg, Mainz 05, Union Berlin, VfL Bochum und Schalke unter Vertrag.
117 Partien bestritt Polter insgesamt in der Bundesliga, 21 Tore erzielte er. Die meisten Einsätze sammelte er für den VfL Bochum (33). In der Saison 2021/22 verpasste er nur ein Spiel und traf zehnmal - aus persönlicher Sicht war es zugleich Polters erfolgreichste Spielzeit.
Es folgte ein geräuschvoller Wechsel zum Reviernachbarn Schalke. Dort konnte Polter nicht an seine VfL-Werte anknüpfen, er entschied sich nach dem Abstieg dennoch für einen Verbleib. Im Laufe der Hinrunde rutschte Polter in der Stürmer-Hierarchie immer weiter nach unten und spielte unter Trainer Karel Geraerts zuletzt eine untergeordnete Rolle.
Kurz vor dem Transferschluss folgte die Leihe nach Darmstadt. Den Lilien soll er helfen, den Wiederabstieg abzuwenden. „Ich bin glücklich, dass ich für Darmstadt auflaufen und wieder in der Bundesliga spielen darf. Ich werde alles daransetzen, der Mannschaft zu helfen und meine Erfahrung im Kampf um den Klassenerhalt einzubringen“, sagte Polter bei seinem Wechsel. Und sollte das nicht klappen, darf sich der gebürtige Wilhelmshavener wenigstens über eine eingestellte Bundesliga-Bestmarke freuen.